Jurist; Richter am Int. Gerichtshof Dr., jur, Dr. h.c.
* 5. November 1917 Oslo
† 15. Februar 2004
Wirken
Jens Evensen wurde am 5. Nov. 1917 in Oslo geboren. Er studierte Jura an der Universität Oslo und bestand 1942 das Abschlußexamen. Von 1941 bis 1945 war er Anwaltsbevollmächtigter und von 1945 bis 1946 Ankläger in Landesverratsprozessen. 1947 ging er als Stipendiat an die Minnesota Law School und an die Columbia Law School. Nach seiner Rückkehr war er 1948 bis 1949 Bevollmächtigter bei der norwegischen Regierungsanwaltschaft. Er vertrat 1949 bis 1951 Norwegen als Anwalt im Streit um die norwegisch-englischen Fischereigrenzen in Den Haag und wurde 1951 als Anwalt am Obersten Gerichtshof zugelassen.
Von 1952 bis 1953 bildete er sich als Stipendiat der Rockefeller Stiftung an der Harvard-Universität in Cambridge/Mass. weiter, wo er 1968 zum Dr. jur. promovierte.
Er war auch u.a. Anwalt im Goldklauselprozeß gegen Frankreich sowie im Hannevigsprozeß gegen die USA (1949-52). Schließlich hat er Prozesse für die Kommission der Menschenrechte in Straßburg geführt. 1961 wurde E. als Leiter der Rechtsabteilung in das Außenministerium berufen, dem er bis 1973 angehört hat. In dieser Eigenschaft wirkte er vielfach als Vorsitzender von Ausschüssen für nationale Probleme und bei internationalen Verhandlungen, so z.B. als Vorsitzender des ...